Manchester, VT - Gorham, NH 137 Tage unterwegs
397.1 Kilometer
20 Tage on the Trail
3 Zeroday
20'558 Meter auf / 19'380 Meter ab
1. September Gorham, Quality Inn
Tag 120 M Km 3057.8
12.5 Km 736auf 1115ab
44°23'27.5"N 71°10'41.5"W

Nur noch wenige Kilometer bis Gorham!
Bei sonnigem und warmem Wetter ging es über einen weiteren Berg hoch und runter über viele Felsplatten.

1'900 Meilen zurügelegt!
Als ich am Parkplatz ankam, traf ich bekannte Hiker. Der Trail Angel war auch schon da und fuhr mich zum Motel. Als ich ausstieg, bemerkte er, dass ich nur einen Wanderstock hatte. Ich sagte ihm, dass ich mir noch einen kaufen müsse. Da öffnete er den Kofferraum und gab mir zwei noch brauchbare Stöcke. Einfach SUPPER!

31. August Imp Shelter
Tag 119 S Km 3045.3
34.1 Km 1615auf 1133ab
44°19'45.8"N 71°08'58.6"


Eigentlich wollte ich heute nicht so weit gehen! Da die einzelnen Campingplätze aber sehr weit auseinanderliegen, dachte ich, dass ich noch zu einer Wasserstelle laufe und dann irgendwo mein Zelt aufbaue. Leider war die Wasserstelle ausgetrocknet, also bin ich nochmals drei Stunden zum Campingplatz gelaufen, wo es Wasser gab.


Es war wieder einmal ein langer Tag. Als ich auf dem Campingplatz ankam, war ich froh, dass im Shelter noch Platz war und ich bei Dunkelheit nicht das Zelt aufbauen musste.


Wir hatten noch lange Gespräche am Essensplatz und dann ab in den Schlafsack, Gute Nacht!
30. August AMC Madison Spring Hut
Tag 118 B Km 3011.2
11.4 Km 714auf 775ab
44°19'40.3"N 71°16'57.2"W
Heute habe ich 3.000 Kilometer auf dem Appalachen-Trail zurückgelegt.


Der Weg führte nur über Steine und Felsen, was immer volle Konzentration bedeutet.


Heute übernachte ich erneut in einer AMC-Hütte, die mit 180 $ unanständig teuer ist.
Leider war heute keine Weitsicht möglich, denn es stürmte und zwischendurch regnete es bei knapp über null Grad.
Am Morgen ging es über den Mt. Washington bergauf. Es war sehr kalt. Zum Aufwärmen gab es auf dem Berg ein Restaurant, in dem ich mich nochmals verpflegen konnte, bevor es in der Kälte und im Regen weiterging.
Über die Felsen war es manchmal sehr rutschig. So brach sogar ein Wanderstock! Ich hatte Glück, dass ich nur einmal ohne Schaden hingefallen bin. Nicht so bei einigen Hikern.

Ricky (l) und ich sind wohl mit 73 Jahren die ältesten! Er ist ein Monat älter als ich.
29. August AMC Lakes of the Clouds Hut
Tag 117 B Km 2999.8
7.6 Km 541auf 169ab
44°15'33.1"N 71°19'07.1"W


Eigentlich hatte ich für heute vor, über den Mount Washington zu gehen. Doch die Morgenröte brachte kein gutes Wetter!


Als ich in der Hütte ankam, begann es gleich zu regnen. Also beschloss ich, hierzubleiben und morgen, wenn das Wetter hoffentlich wieder besser ist, die letzten Berge der White Mountains zu besteigen!


Die Preise für die Berghütte mit einem Bunkbett im Mehrbettzimmer sind mit 163 $ schon ordentlich hoch, Abendessen und Frühstück inklusive.


Nur noch 200 Meter, dann habe ich bereits 3.000 Kilometer auf dem Appalachen-Trail zurückgelegt!
28. August Mizpah Spring Hut
Tag 116 Z Km 2992.3
15 Km 1010auf 726ab
44°13'08.2"N 71°22'10.4"W
Ich hatte eine etwas unruhige Nacht und die Kopfschmerzen waren immer noch da. Deshalb startete ich erst um 11 Uhr zum Trail. Die Kopfschmerzen liessen etwas nach, aber ich hatte den ganzen Tag noch!


Der Trail führte über die Berge und war eine Kletterei über Felsen, auf und ab.


Immer wieder gab es eine schöne Aussicht über das gebirgige Land.
27. August Ethan Pond Shelter
Tag 115 Z Km 2977.3
23.2 Km 919auf 1266ab


Die Berge in New Hampshire sind keine Spaziergänge. Ich traf einen Wanderer, der von der anderen Seite kam. Er meinte, dass es noch etwa 20 Meilen über die Berge geht, dann wird es wieder etwas einfacher.


Nachdem ich am Campground angekommen war, bereitete ich mein Zelt vor, kochte Abendessen und schlüpfte dann frühzeitig in meinen Schlafsack. Seit Mittag hatte ich sehr starke Kopfschmerzen. Ich nahm Tabletten, aber es wurde nicht besser.

26. August Garfield Ridge Campsite
Tag 114 Z Km 2954
16.5 Km 1610auf 825ab
44°11'26.4"N 71°36'27.2"W
Mit dem Shuttlebus ging es wieder zurück zum Visitorcenter. Von dort aus waren es noch zwei Kilometer bis zum Treil-Einstieg.


Da die Berge in New Hampshire etwas höher sind, kommt man immer wieder über die Baumgrenze hinaus und kann eine schöne Weitsicht geniessen. Die steilen und felsigen Wege sind auch etwas schwieriger zu bewältigen.


Die Route führte über mehrere Gipfel im White Mountain National Forest.
– Mount Liberty (1355 m)
– Little Haystack Mt. (1440 m)
- Mount Lincoln (1551 m)
– Nort Lincoln (1524 m)
– Mount Lafayette (1600 m).
- Mount Garfield (1345 m)
Über der Baumgrenze war es sehr windig und kalt.


25. August North Woodstock
Zeroday 17 B
Heute ist eine Gruppe von Hikern (aus Europa) nach Boston gefahren, um am Abend nach Guatemala zu fliegen und zwei Tage später wieder zurück, damit sie wieder ein 180 Tage-Visum haben. Die Leute sind schon seit März auf dem Trail und werden es nicht mehr schaffen, in sechs Monaten in Maine anzukommen. Da sie den Trail aber noch bis Maine machen wollen, müssen sie wegen des Visums ausreisen. Sie hatten jedoch Bedenken, ob sie auch tatsächlich wieder einreisen können. Vielleicht treffe ich sie dann nochmals auf dem Trail.
Leider ist es nicht mehr möglich, in ein angrenzendes Land auszureisen und wieder einzureisen.
Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, nach meiner Ankunft in Maine noch einige Tage in Kanada zu verbringen und dann wieder in die USA einzureisen.
So werde ich dann vermutlich von Montreal aus weiterreisen.
24. August North Woodstock
Zeroday 16 B
Heute muss ich zwangsläufig einen Zeroday machen. Da ich vor drei Tagen im Hostel Kleidung gewaschen hatte, in deren Waschmittel sich noch Reste befanden, die sich nicht vollständig aufgelöst hatten, blieb das Plastik an meinem T-Shirt genau an der Stelle, an der sich später der Rucksackträger befindet. Da ich das Shirt bei Dunkelheit anzog, bemerkte ich es nicht. Es drückte immer auf meine Schulter, wodurch eine Wunde entstand. Jetzt muss ich schauen, dass ich etwas dagegen unternehmen kann, damit ich wieder den Rucksack tragen kann.
Beim Wäschewaschen gibt es immer Probleme, da man meistens nur kalt und im Schnellgang waschen kann. So bleiben dann auch Rückstände zurück.


23. August North Woodstock
Tag 113 B Km 2937.5
14.3 Km 986auf 690ab


Der heutige Trail hatte zwar nicht ganz so viele Höhenmeter wie der gestrige, war aber nochmals etwas anstrengender. Es ging noch mehr über Felsbrocken auf und ab.





Im Visitor Center, wo ich abgeholt wurde, konnte ich mich mit Salat, Pizza und Eiscreme verpflegen.

22. August Eliza Brook Shelter
Tag 112 Z Km 2923.2
27.4 Km 1934auf 1517ab
44°06'02.7"N 71°44'31.6"W
Vom Hostel aus ging es 1,5 Kilometer zurück auf den Trail. Gleich zu Beginn mussten wir 1.057 Höhenmeter steil über Felsen bergauf gehen. Bei jeder Biegung dachte ich: „Jetzt bin ich dann gleich oben”, aber es ging immer weiter hoch.


Die Weitsicht oberhalb der Baumgrenze war einfach hinreissend schön. Doch es ging auch wieder über 900 Meter hinunter über Felsen.


Trotz der Anstrengung war der heutige Tag für mich sehr schön und ich kam zufrieden und glücklich am Campground an.



Beim Nachtessen führten wir noch bis zur Dunkelheit interessante Gespräche. Dann kam jemand dazu und meinte: „Du bist doch der Schweizer. Da wollte er alles von mir wissen. Ich wurde schon öfter von Leuten angesprochen, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Anscheinend spricht sich herum, dass ein Schweizer auf dem Trail ist, da 98 % der Hiker Amerikaner sind.

21. August Glencliff, Hikers Welcome Hostel
Tag 111 B Km 2895.9
23.2 Km 987auf 1298ab
43°59'12.3"N 71°53'40.1"W


In New Hampshire wird es wieder etwas bergiger und es gibt viele Felsen. Oft geht es auch über die Baumgrenze, sodass man nicht immer im Wald ist, jetzt, wo die Temperaturen etwas kühler sind.


Im Hostel sind viele Hiker angekommen. Zum Essen sind wir zum nächsten Shop gefahren. So gibt es wieder einmal Salat und Obst, das auf dem Trail sonst fehlt.

20. August Hexacuba Shelter
Tag 110 S Km 2872.4
19.3 Km 1103auf 929ab
43°52'34.3"N 72°01'35.9"W
Da es heute Morgen noch regnete, ging ich später ohne Frühstück auf den Trail.
An einer Wasserstelle bereitete ich mein Frühstück zu. Es gab Müsli und zwei Scheiben Brot mit Nutella sowie natürlich Kaffee.


Es ging wieder einmal sehr steil bergauf. Auch war es heute kalt und die Nacht wird noch kälter werden. Im nächsten Ort muss ich mir unbedingt Handschuhe kaufen, damit ich keine kalten Hände mehr habe. Ich hoffe, dass die Temperaturen wieder etwas steigen, denn die Kälte bekommt mir gar nicht!

19. August Trapper John Shelter
Tag 109 S Km 2853
24.4 Km 1257auf 1076ab
43°46'57.1"N 72°06'40.2"W
Heute Morgen fühlte ich mich etwas kränklich und meine Nase lief, aber das Laufen war in Ordnung.


Nun bin ich an einem Shelter angekommen, doch die Wasserstelle ist ausgetrocknet! Wenn ich vorher in den Trail Notes nachgeschaut hätte, dann hätte ich es gewusst.
Mein Wasser reichte gerade noch für ein Nudelessen, für Tee oder Kaffee reicht es nicht. Dafür hatte ich noch einen Apfel.
Morgen gibt es erst nach ca. drei Kilometern Frühstück, dort gibt es auch Wasser.


18. August Velvet Rocks Shelter
Tag 108 Z Km 2828.6
18 Km 748auf 596ab
43°42'09.2"N 72°15'51.0"W
Heute Morgen lagen die Temperaturen im einstelligen Bereich. Auch tagsüber war es etwas kühl. Das heisst, man muss sich nachts wieder warm einpacken, um nicht zu frieren!


In Hannover habe ich einen längeren Halt gemacht. Hannover liegt im Bundesstaat New Hampshire und ist somit der zweitletzte US-Staat, den ich auf dem Appalachian Trail durchqueren werde.


17. August West Hartford, VT
Tag 107 Z Km 2810.6
27.8 Km 1222auf 1739ab
43°42'50.1"N 72°24'59.9"W
Ich bin jetzt seit vier Monaten auf dem Trail.


Heute Morgen führte der Weg ein Stück durch nur einen Meter hohes Gras und Goldruten.
Als ich an der Strasse ankam, hielt eine Autofahrerin an und fragte mich, ob alles in Ordnung sei und ob ich den Bären gesehen hätte. Ich hatte keinen Bären gesehen. Sie sagte, dass ich ganz nah an einem Bären vorbeigelaufen wäre; sie hatte es von unten gesehen.

Dafür hatte ich eine halbe Stunde später im Wald einen kleinen Bären gesehen, der vermutlich der Bärenmutter hinterhergelaufen war. Weil man auch immer auf den Weg achten muss, bin ich beinahe auf eine Schlange getreten.

In Hartford durften wir in einem privaten Garten im Zelt übernachten. Wir konnten uns sogar noch eine Pizza liefern lassen. Es waren viele Hiker hier angekommen.
16. August Winturri Shelter
Tag 106 Z Km 2783
26.8 Km 1392auf 1244ab
43°39'38.7"N 72°37'13.3"W

Ich bin von Rutland aus mit dem Bus nach Killington zurück zum Trail gefahren.
Der Weg war heute zum Glück nicht mit allzu vielen Steinen belegt, allerdings gab es viele Wurzeln, über die man stolpern konnte.
15. August Rutland
Zeroday- 15 B
Als ich heute Morgen gefragt wurde, ob ich mit zur Farm kommen möchte, wusste ich noch nicht, worauf ich mich einlasse! Nach eineinhalb Stunden Autofahrt sind wir auf der Farm angekommen. Zunächst dachte ich, dass wir hier eine Besichtigung machen würden. Als wir aber auf die Felder gingen, dämmerte es mir, dass wir zum Arbeiten gekommen waren.


Die Farm wird von einer religiösen Gruppe geleitet. So haben wir dann im Karottenfeld von Hand gejätet. Zwischendurch gab es ein leckeres Mittagessen. Anschliessend haben wir noch ca. eine Stunde weitergejätet und danach zwei Reihen Salatsetzlinge gepflanzt. Zuletzt gingen wir zu den Ziegen, die auch gemolken werden.


Zurück in Rutland ging es gleich zum Abendessen und zur Zeremonie der religiösen Gruppe. Das Abendessen war sehr gut und reichlich. Die Leute machten Musik und tanzten dazu.

Es war wieder einmal ein besonderer Tag. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, zum Coiffeur zu gehen und mich etwas auszuruhen, aber es kam ganz anders!
14. August Rutland
Tag 105 B Km 2756.2
22.4 Km 985auf 1084ab
Ich bin bis nach Killington gelaufen, habe dort eingekauft und mich mit Essen und Gas für die nächsten Tage eingedeckt. Ursprünglich wollte ich wieder zum Trail zurückgehen, aber als ich Indi-5 traf, fragte sie, ob ich auch nach Rutland gehen werde. Also bin ich mit dem Bus nach Rutland gefahren.
Als ich im Hostel ankam, wussten sie schon Bescheid über mich, den Schweizer. Mein Ruf war ihnen bereits zu Ohren gekommen.


Heute ging es gleich 650 Höhenmeter steil bergauf. Schon am Morgen kam ich ordentlich ins Schwitzen.
13. August Govenor Clement Shelter
Tag 104 Z Km 2733.8
33.5 Km 1409auf 1401ab
43°33'53.4"N 72°50'51.3"W


Die ersten 20 Kilometer waren gut zu bewältigen und ich kam auch schnell voran. Aber man weiss ja nie, was noch kommt! Und tatsächlich kam eine lange Steigung, bei der es steil über Felsen und einen steinigen Weg ging. Aber ich bin gut angekommen. Ausserdem habe ich heute viele Hiker getroffen, die die Südroute von Maine nach Georgia machen.


Ich habe schon lange kein Deutsch mehr gesprochen (ausser zu mir selbst)! Am Campingplatz habe ich einen Deutschen getroffen und wir haben uns über den Trail ausgetauscht.
12. August Little Rock Pond
Tag 103 Z Km 2700.3
28.8 Km 921auf 1152ab
43°23'53.3"N 72°57'16.7"W


Da ich gestern als Erster beim Shelter war, konnte ich mein Zelt auf der anscheinend einzigen Plattform aufbauen. Nach und nach kamen einige Hiker, fanden aber keinen geeigneten Platz für ihr Zelt und gingen weiter zum nächsten Platz, der drei Kilometer entfernt war. So war ich dann mit meinem Zelt allein im Wald. Wenn das Wetter in der Nacht warm und trocken ist, bleibt auch der Shelter leer.


11. August Manchester/Bromley Shelter
Tag 102 on the Trail Z Km 2671.5
10.8 Km 469auf 303ab
43°13'21.5"N 72°56'56.9"W
Ich habe die Nacht in einem schönen und sauberen Hotel verbracht. Auch scheint mir diese Ortschaft ansprechend, was bisher nicht der Fall war! Allerdings hat das auch seinen Preis.
Da die Nächte wieder kälter werden, habe ich noch ein leichtes, warmes T-Shirt und Hosen (Patagonia) gekauft, vorallem für die Nacht!
Beim Outfitter gab es ein richtiges Hikertreffen, anschliessend gingen wir Pizza essen.
Danach ging ich per Anhalter zurück zum Trail.

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